Mikrolithen: Jenseits von Celan
Spiegelungen-Preis für Minimalprosa 2020
Ende 2019 schrieb das Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München den Spiegelungen-Preis “Mikrolithen: Jenseits von Celan” für Deutschland, Rumänien und die Ukraine aus. Es wird ein Preisgeld von je 1.500 Euro vergeben. Die von drei Fachjurys prämierten Texte werden zudem in die jeweils anderen beiden Sprachen übersetzt und in den Spiegelungen sowie weiteren renommierten Literaturzeitschriften publiziert.
Die Einsendefrist war 29.Februar 2020. Alle Einsendungen, von denen es auf Ukrainisch über 200 gibt, werden gegenwärtig von einer Fachjury ausgewertet.
Anlässlich des 100. Geburtstags und des 50. Todestags Paul Celans soll die Aufmerksamkeit auf jene Welten und Kulturen gelenkt werden, die der Dichter mit seinem Werk zugänglich gemacht hat. Unter dem Motto Mikrolithen: Jenseits von Celan soll dieser Resonanzraum grenz-, zeit- und sprachübergreifend an der Schnittstelle von Prosa und Lyrik erkundet werden.
Die Preisverleihung findet am 23. November 2020 im Rahmen der Celan-Tage in Czernowitz statt.
Die Jury
Deutschsprachige Jury: Anke Buettner, Dr. Klaus Hübner, Joachim Schneider
Rumänischsprachige Jury: Georg Aescht, Doris Mironescu, Marta Petreu
Ukrainischsprachige Jury
Mark Bielorusets
Ist Herausgeber und Übersetzer aus dem Deutschen und Ukrainischen. In seinen Übersetzungen sind unter anderen die Werke von Georg Trakl, Paul Celan, Hertha Kräftner, Herta Müller, Jan Wagner, Dragica Rajcic, Esther Kinsky, Julian Schutting, Oleg Lysheha erschienen. Neben anderen Ehrungen erhielt er 2008 den Andrej Belyi-Literaturpreis (Sankt Petersburg), 1998 den Übersetzerpreis der Republick Österreich . Mark Belorusets lebt und arbeitet als freier Übersetzer in Kyjiw.
Dr. Svitlana Vardevanian
Ist Literaturwissenschaftlerin und Literaturkritikerin, Dozentin am Lehrstuhl für ukrainische Literatur an der Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitz/Tscherniwzi. Begründerin und Moderatorin des Literaturklubs „Art Hunters Club“. Sie schreibt für die Webseiten LSD (Literatur Gegenwart Dialog), TSN Knyhy und die Literaturzeitschrift Krytyka.
Petro Rychlo
Ist Professor für fremdsprachige Literatur an der nationalen Jurij-Fedkowitsch-Universität Czernowitz/Tscherniwzi), literarischer Übersetzer, Herausgeber und Essayist, Mitglied des Ukrainischen PEN-Klubs. Seine Veröffentlichungen widmen sich deutschen und österreichischen Autoren des 20. Jahrhunderts, deutschukrainischen Literaturbeziehungen und der deutschsprachigen Literatur der Bukowina. Er publizierte zahlreiche Übersetzungen ins Ukrainische.
Spiegelungen
Die Spiegelungen – Zeitschrift für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas beschäftigen sich in wissenschaftlichen, feuilletonistischen und literarischen Beiträgen mit dem Donau-Karpaten-Raum und dessen Wechselwirkungen mit deutschen bzw. mitteleuropäischen Kultureinflüssen, besonders in historischer, sprachlicher und kultureller Hinsicht. Viele Beiträge in den Spiegelungen thematisieren Migration und gesellschaftlichen Wandel, Grenz- und Zeitverschiebungen, fragen nach Zugehörigkeiten, (sprachlichen) Identitäten und biografischen Brüchen.
Mehr Information über den Wettbewerb und die Zusammensetzung der Jurys für deutsch- und rumänischsprachige Texte finden Sie hier.